Die Besten im Norden
Die Jungs aus der Talentförderung des GyRi qualifizieren sich als erstes Rissener Team für die Deutschen Meisterschaften in Dachau
Nach dem erfolgreichen Gewinn der Hamburger Meisterschaft im Januar war Trainer Timm Dawson optimistisch vielleicht auch auf der Norddeutschen Meisterschaft in Schwerin am 08./09.03 eine positive Rolle spielen zu können.
Gegen die besten Jugendmannschaften aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg wollten die Jungs um Kapitän Kalle Lühr versuchen, sich eins von zwei Tickets für die Deutsche Meisterschaft U14 in Dachau zu sichern und damit einen historischen Erfolg für den Rissener SV zu schaffen.
In der Vorrunde traf man auf einen alten bekannten den Altonaer TSV (3. In HH) sowie die Vizemeister aus S-H und M-V. Damit hatte man nominell die leichtere Gruppe erwischt und mit dem Favoritenstatus gingen Jakob, Julius, David F., David B., Kalle, Oskar. Joram und Luc souverän um. Nach drei erfolgreichen Auftaktsiegen stand Platz 1 und die direkte Qualifikation für das Halbfinale fest. Dabei war die Erfolgsformel wieder einmal die Breite im Kader der Rissener, die es dem Trainer erlaubt, alle Spieler ohne viel Qualitätsverlust einzusetzen und das in Schule und Verein für ein konstant hohes Trainingsniveau sorgt.
Im Halbfinale wartete dann der Sieger aus M-V, die Volleyballakademie aus Neustrelitz mit einem angeschlossenen Zweitligaverein auf die Westend Volleys. Nur noch einen Sieg vom großen Ziel Finale entfernt, legten jedoch zuerst Neustrelitzer los, wie die Feuerwehr, so dass sich die Jungs erst einmal schütteln mussten. Doch über eine konzentrierte Abwehrleistung und die besondere Stärke der RSV Jungs, die Variabilität im Angriff gelang zur Satzmitte der Ausgleich und dann zogen die Rissener Jungs schnell davon und der 1. Satz ging mit 25:17 an den RSV. Die beste Turnierleistung zum wichtigsten Spiel fand im 2. Satz ihre Fortsetzung und bei 17:11 war sich der Trainer schon fast sicher, sich bald mit Hotelunterkünften in München beschäftigen zu müssen. Doch wie auf der HM breitete sich spürbar erneut die Nervosität unter den Jungs aus, jetzt wo das Finalticket so greifbar nahe schien. Aufschlagfehler und fehlende Konsequenz im Angriff erlaubten den Neustrelitzern die Rückkehr ins Spiel und beim Stand von 22:23 zog der Trainer die letzte verbliebene Auszeit. Dank einem präzisen Angriffsschlag von David Biermanski diagonal ins Eck folgte der Ausgleich und direkt darauf hieß es beim Stand von 24:23 Matchball. Der Gegner blies noch einmal zum Angriff, suchte im Zuspiel seinen besten Angreifer, doch von Netzkante flog der Ball ins Aus und das Finale war perfekt. Dort wartete mit dem ETV ein alter Bekannter, der noch auf der HM angekündigt hatte, auf der Norddeutschen den Spieß umdrehen zu wollen. Obwohl der Trainer seinen Spielern mit auf den Weg gab, das nun befreit aufgespielt werden kann, wo doch alle Ziele erreicht waren, starteten den Rissener erneut sehr nervös ins Finale. Vielleicht lag dies auch daran, dass man für das Finale in die Halle der Volleyballserienmeister der Damen Bundesliga, des SSC Palmberg Schwerin umziehen musste und wie die Profis namentlich aufgerufen von zahlreichen Zuschauern empfangen wurde.
Doch mit zunehmender Spieldauer schüttelten die Westend Volleys ihre Nervosität ab und zeigten zum Satzende erneut die besseren Nerven. 25:22! Noch ein Satz bis zum Titel. Doch auch der 2. Satz blieb umkämpft und dieses Mal hatte der ETV die besseren Nerven 23:25! Tiebreak. Trotz des sicheren DM Tickets war die Nervosität bei beiden Teams zu greifen. Doch im Tiebreak zeigten die Rissener Jungs dann Nerven aus Stahl. Beim Stand von 6:6 wurden die Aufschlagstrategien des Trainers genau umgesetzt und zielgenau die Schwachpunkte in der gegnerischen Annahme getroffen, so dass entweder direkte Punkte gelangen oder über den eigenen Aufbau mit druckvollen Angriffen Punkte erzielt wurde. So zogen die Rissener Jungs auf 11:7 und 14:8 davon und standesgemäß mit dem 2. Matchball sorgte der Kapitän für den Schlussakkord. 15:9. Könige des Nordens. Der Rissener SV und die Talentförderung des GyRi rocken die norddeutsche Vereinsebene und wollen jetzt als absoluter Underdog auf der Deutschen Meisterschaft vielleicht für zumindest kleine Überraschungen sorgen.